Über Wunder, Sonnenland, Winzerarbeit und einen romantischen Wein.
Bald schon wird unsere kleine Clara wissbegierig die berühmten „Löcher in den Bauch“ fragen. So eine könnte sein: Was ist ein Wunder?
Eine mögliche Antwort wäre, dass es wunderbar sei, wenn unser Seewinkel noch so intakt und lebenswert wäre, wenn Clara so alt ist wie Opa.
Wir wollen unser Scherflein dazu beitragen, dass unser Lebensraum mitten im Nationalpark nachhaltig bewirtschaftet wird. Das beginnt schon in unserer Frühstückspension, in der wir natürlich jedweden Komfort bieten wollen. Seit Mitte 2019 haben wir unsere Gästezimmer mit Klimaanlagen ausgestattet. Energie dafür liefert unsere große Fotovoltaik-Anlage. In den Abend- und Nachstunden erlaubt es der aktuelle Stromtarif, die eingespeiste Energie wieder kostenlos zu entnehmen. Unser alter Hausbrunnen reicht noch für Bewässerung und landwirtschaftliches Brauchwasser. Frisches Gemüse aus dem hauseigenen Garten, selbst gemachte Marmelade und Eier unserer freilaufenden Legehennen bereichern das Frühstück.
Gar keine oder nur spärliche Bewässerung regen die Weinstöcke dazu an, mit ihren Pfahlwurzeln sehr tief bis an das Grundwasser zu gehen und so eine gewisse Trockenresistenz aufzubauen. Das Wurzelsystem durchdringt verschiedenartige Bodenschichten und beschert komplexere Weine.
Unsere oft schon sehr alten Weingartenbestände zeugen vom nachhaltigen Denken und Tun, was sich selbstredend im Keller fortsetzt. Schonende Pressung, Naturhefen, temperaturgesteuerte Gärführung und lange Lagerung auf der Feinhefe sind nur einige Parameter, die die Genese unserer Weine prägen.
Ein solches Exemplar ist unser neuer Lenauwein, benannt nach dem Dichter der Romantik, der sich längere Zeit in unserer Gegend aufgehalten hat. Zum Lesezeitpunkt schon sehr hochgradig, durfte dieser Sämling ohne Zuchthefen so lange gären, wie er wollte. Immense Alkoholausbeute, wenig Restsüße und der Rebsorte entsprechend hohe Gesamtsäure sind typisch. Er gemahnt damit an die heute immer mehr gefragten Orange-Wines.
Gelungen und von unseren Gästen sehr gut angenommen ist der neue Verkostungsraum mit sehr viel Platz, der in der jetzigen Corona-Epidemie das gebotene Abstandhalten beim Frühstück ermöglicht. Wohlfühlatmosphäre durch Klimatechnik, energetisch gespeist von der Sonne, lädt auch zu einem abendlichen Beisammensitzen ein. Unser Weinschrank zur Selbstbedienung ist wohl bestückt. Auch die schon legendären Weinverkostungen finden hier statt. Nicht nur über unsere Weine, sondern auch über die regionale Geschichte und die Besonderheiten unseres Nationalparks wird referiert.
Nachhaltigkeit.
Für uns nicht nur ein vielzitiertes Schlagwort, sondern in Haus und Hof gelebt.